Hallo in die Runde!
Tja, der Betreff sagt ja schon vieles: Einen 319er habe ich noch nicht, plane aber selbiges.... warum?
Mein Name ist Peter, ich bin 42 Jahre jung und kenne somit den 319er als Neufahrzeug gar nicht mehr. Dennoch habe seit meiner frühesten Jugend eine Erinnerung an ihn: Wenn meine Mutter das Familienauto (damals ein Ford Capri mit tobenden 50 PS) tagsüber brauchte, brachte sie meinen Vater zur Arbeit und holte ihn abends wieder ab. Der Weg führte durchs Nachbardorf, wo an einer Ecke ein 319er ohne Wartungsklappe vor sich hinrostete und seiner Verschrottung vermutlich entgegensah. Für mich war das immer das "kaputte Auto", auf das ich meine Mutter dann immer entzückt hinwies.
Vermutlich hat das geprägt, denn auch später musste ich immer an dieses "kaputte Auto" denken, wenn ich mal einen 319er sah. Ansonsten gab es aber lange Zeit keine Berührungspunkte mehr. Bis etwa zum Jahr 2002. In diesen kaufte ich mir meinen ersten Klassiker, einen R107 500SL, den ich auch heute noch besitze und der dieses Jahr sein H-Kennzeichen erhielt. Dadurch kam irgendwie auch der 319er wieder in Erinnerung, wenn auch noch nicht so sehr wie in der letzten Zeit.
Denn zunächst ergänzte ein weiterer Roadster den Fuhrpark, ein Triumph TR6, der zuvor meinem Vater gehörte, der ihn aber, trotz des absolut rostfreien Zustands, im Jahr 2004 verkaufen wollte. Das konnte ich nicht einfach so zulassen, so gewähre ich ihm seitdem gegen Zahlung des Kaufpreises Asyl in der heimischen Doppelgarage, die damit dann auch gefüllt war, wie meine damalige Lebensabschnittsgefährtin (heute die beste Ehefrau von allen) final feststellte.
Vor 3 1/2 Jahren jedoch erweiterte ich meine unternehmerische Tätigkeit vom Freiberufler hin zu einer "richtigen" Firma, in der es dann im Herbst 2010 den Bedarf für einen Lastkraftwagen mit Ladekran gab. Ich durchsuchte die gängigen Onlinebörsen und - Auktionen, wurde aber nicht wirklich fündig. Eher zum Zeitvertreib gab ich dann als Suchkriterium das Baujahr VOR 1970 an, und da stand er dann: Ein MAN 6.115 HKA von 1968, ein Hauben-LKW! Mit Kran, Dreiseitenkipper, Allradantrieb, absolut knuddelig und für einen budgetgerechten Preis zu haben. Er ergänzt seit November 2010 also den Fuhrpark, und darf seine Brötchen - Pardon: Seinen Diesel - sogar bisweilen noch verdienen. Er führte mich auch zur Nutzfahrzeug Veteranen Gemeinschaft (NVG), und für diese übernahm ich auf der diesjährigen IAA Nutzfahrzeuge in Hannover für fast zwei Wohen den Standdienst. Nun, und ebendort stand direkt gegenüber meines Beratungspultes ein L319D Kastenwagen, wundervoll restauriert, in mercedesblau, mit der Aufschrift "Servicewagen", nun, und ich stellte mir mehr und mehr vor, wie dieses Auto wohl mit meiner Firmenbeschriftung aussehen würde (direkt davor noch ein O319, ebenfalls in tollem Zustand)...
Nun, und in diesem Zustand befinde ich mich jetzt. Allerdings bin ich mir noch nicht wirklich schlüssig, was ich mir da gerade anlachen will, ob besser restauriert, oder selbst zu restaurieren, wie die Marktlage ist und das Preisgefüge, und welche Besonderheiten ein solches Projekt aufweisen könnte und welche Hürden es zu nehmen gibt. Und natürlich, wie alltagstauglich so ein 319er D ist, denn auch "meiner" sollsich seinen Diesel bisweilen noch als Werbeträger oder/und Lastesel selbst verdienen.
Viele Grüsse
Peter