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Die lieben Bremsen

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Uwe
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Re: Die lieben Bremsen

Beitragvon Uwe » 16.06.2009, 19:45

Seit Ihr wahnsinnig??? Bremsbeläge von Hand runterschleifen?? es staunt Uwe

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Thomas_
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Re: Die lieben Bremsen

Beitragvon Thomas_ » 16.06.2009, 22:15

@Frank:

Danke, jetzt wird es mir klar 8)

Trotzdem ist mir schleierhaft, woher der Druck kommen soll!
Das wäre das erste Auto, bei dem ich neue Backen montiere und das unbetätigt noch Druck aufbaut.
Denn das würde ja bedeuten, daß im Betrieb auch so ein 'Vordruck' herrscht.

Bin etwas irritiert, ich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen :?:

Grüße
Thomas

P.S. ich würde persönlich auch nicht an den Backen feilen.
Das ist keine Ursachenbeseitigung, sondern Basteln am Symtom!
Ich würde auch sagen, wie in Uwes 1. Beitrag in diesem Thread:
die müssen besser zentriert werden!!

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zehbeh
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Re: Die lieben Bremsen

Beitragvon zehbeh » 17.06.2009, 08:54

Hi,
das mit dem Abschleifen der Bremsbeläge scheint mir nicht so ganz abwegig.
Soweit ich weiß hat auch Reinhard eine Vorrichtung mit der er neue Bremsbeläge quasi konzentrisch zur Achse abdrehen kann.
Das heißt doch, dass es mit der Rundheit von neu belegten Backen erstmal nicht zum Besten steht, oder? Und somit ist das Abschleifen doch ein vergleichbarer Vorgang, wenn wahrscheinlich auch von der Genauigkeit her nicht so toll.

Christian

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Thomas_
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Re: Die lieben Bremsen

Beitragvon Thomas_ » 17.06.2009, 10:41

Hallo,

naja, vielleicht hängt das mit dem Kleben der Beläge zusammen?
Gibt es denn keine mehr zum Aufnieten?
Bei genieteten Belägen hatte ich jedenfalls noch nie Probleme, sie wieder in die Trommel zu bringen.
Wohl aber, wenn sie nicht genau ausgerichtet waren!
Da hing es schon öfter mal, war aber durch Ausrichten in den Griff zu bekommen.

Wenn ich die Rißzeichnungen richtig ansehe, gibt es 2 Exzenter pro Trommel, mit denen man die Backen einstellen kann. Ich würde mal prüfen, ob die beiden Exzenter wirklich ganz zurückgestellt wurden - das erscheint mir noch die wahrscheinlichste Fehlerursache.
Kenne das auch so von meinem FK1250 mit den Exzentern.
Wie will man denn auch Trommelbremsen sonst nachstellen...?

Grüße
Thomas

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319erUfi
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Re: Die lieben Bremsen

Beitragvon 319erUfi » 17.06.2009, 19:46

die Bremsbeläge und die Achsen auf die sie gesteckt sind haben etwas Spiel und auch schon viel erlebt. Ganz zu schweigen von den Belagträgern etc. Nieten ist bei den Alubacken mit den rückseitigen Verstärkungen nicht so ideal, da die Nieten auf der Rückseite teilweis halb auf einer Verstärkungsrippe liegen. Bei genietetem Belag kommt auch Feuchtigkeit zwischen Belag und Belagträger, das Alu blüht und drückt den Belag hoch, bremse Fest, der Effekt tritt bei geklebten Belegen viel später auf. Geklebt ist in der Regel besser und hat sich deswegen auch durchgesetzt, auch wenn es teurer ist als nieten. Der Bremsbackendurchmesser ohne Belag ist 246 mm, der serienmäßige Trommeldurchmesser 260 mm, bei 7 mm Belagstärke ist das knapp auf knirsch, steht eine Backe etwas schief (unter Aufnahme etwas aus dem Maß), geht schon nichts mehr. Wenn die Exzenter ganz zurück gestellt sind kannst du weiter nichts tun, als die Beläge sorgfältig und vor allem gleichmäßig anzuschleifen oder besser die Trommeln ausdrehen lassen, muss ja nicht gleich ein voller Millimeter sein. Dann musst du das Tragbild der Beläge ermitteln. Kreidestriche drauf, Trommel drauf und drehen, schleift nichts mehr, die Exzenter leicht anziehen, dass die Beläge leicht schleifen, Trommel wieder runter und nachschauen wo die Kreide verschwunden ist. Ist es nur an einer Seite oder einer Ecke der Fall, dann dort wieder etwas abschleifen und so weiter, bis die Kreidestriche gleichmäßig abgebremst werden. Bremst ein Belag nur mit seinem äußeren Rand, wird der Belag, noch bevor er sich einfahren konnte dort überstrapaziert und verglast, bei erhötem Pedaldruck (normale Konsequenz bei schlechter Wirkung) wird die Backe vom Bremszylinderdruck an die Trommelwand gezwungen und kann sich verziehen oder am Aufnahmeauge reißen, also lass dir ruhig Zeit beim schmirgeln.

Gruß Wolfram
goforgold

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Jürgen
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Re: Die lieben Bremsen

Beitragvon Jürgen » 17.06.2009, 20:49

Hallo zusammen,
Wem das mit dem runterschleifen zu unprofessionell ist, der kann ja warten bis sie von selber passen oder brachial die
Trommeln ausdrehen.
Da es die aber nicht mehr an jeder Ecke gibt und mit ausdrehen irgendwann mal Schluß ist, bevorzuge ich den mühsamen
Aufwand des abschleifens.
Und zwar wie Wolfram schon erwähnt hat.
Ich habe vorne angefangen, mit einer groben Zinkfeile, die Beläge abzuschleifen bis die Trommel einen Ansatz hatte.
Dann die Trommel von Hand drehen und wieder abziehen. Schleifspuren nachfeilen und so weiter bis keine Schleifspuren mehr entstehen. Das dauert seine Zeit, aber warten, bis sie von selbst passen, dauert länger. :D

Liebe Gruß
Jürgen

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Re: Die lieben Bremsen

Beitragvon Thomas_ » 17.06.2009, 21:30

Hallo Ihr Leut' :D

also ich wollte ja nur andeuten, woran es liegen könnte (Exzenter), daß es bei Gunnar nicht paßt.
Gunnar, wie wär's mal mit einer Rückmeldung?.
Wenn da alles richtig gemacht wurde, würde ich logischerweise auch eher an die Beläge als an die Trommeln gehen.

Liebe Grüße
Thomas

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schrat
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Re: Die lieben Bremsen

Beitragvon schrat » 17.06.2009, 22:17

Jürgen hat geschrieben:Hallo zusammen,

Ich habe vorne angefangen, mit einer groben Zinkfeile, die Beläge abzuschleifen bis die Trommel einen Ansatz hatte.
Dann die Trommel von Hand drehen und wieder abziehen. Schleifspuren nachfeilen und so weiter bis keine Schleifspuren mehr entstehen. Das dauert seine Zeit, aber warten, bis sie von selbst passen, dauert länger. :D

Liebe Gruß
Jürgen


@ Wolfram und Jürgen

danke für die anschauliche Beschreibung dieses Vorganges mit Kreide und Feile, der sich sehr sinnvoll anhört und offensichtlich funktioniert. Aber wie hast Du angefangen, Jürgen, wenn die Trommel anfangs gar nicht draufpaßte? Hast Du Dich vom Außenrand des Belages langsam nach innen vorgearbeitet? Ist die Trommel da dann schon ausreichend zentriert?

Das Ausdrehen kann den Trommeln aber auch unabhängig vom neuen Belag u.u. mal ganz gut tun , meine bremsten viel ruhiger hinterher.

Gruß Frank

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Bernd Tillmann
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Re: Die lieben Bremsen

Beitragvon Bernd Tillmann » 17.06.2009, 22:59

Hallo,hier noch mal ein Foto w.g. Exenter.Habe grade einen neuen Bremszilinder eingebaut.MfG Bernd :klatsch:
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

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zehbeh
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Re: Die lieben Bremsen

Beitragvon zehbeh » 18.06.2009, 08:28

Noch was zum Ausdrehen der Trommeln.
Ich würde die Trommeln nur aus den folgenden zwei Gründen ausdrehen:
1. Die Beläge haben sich schon so weit in die Trommel eingearbeitet, dass die Beläge über den entstandenen Rand nicht mehr drüber gehen. Dann reicht es jedoch eigentlich aus, den Rand abzudrehen.
2. Wenn die Trommeln nicht rund laufen, d.h. ungleichmäßig bremsen.
Zum Anpassen der Beläge würde ich das, wie Jürgen schon sagte, nicht machen.
Christian

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g-k
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Re: Die lieben Bremsen

Beitragvon g-k » 19.06.2009, 12:37

Hallo zusammen,

ich bin schwer begeistert über dese rege Diskussion und die vielen Tipps! war heute morgne mit Olli dran, leide rsnd wr auhc nicht so richtig weit gekommen. der Grund scheint doch der zu sein, dass das Abstandsgestänge der Handbremse die Backen zu weit ausinander hält. das ist jetzt angezeichnet und wird jetzt um 2mm gekürzt. Ohne das Gestänge geht die Trommel einseitig problemlos drauf, auf der anderen Seite muss ich von Hand etwas nachschleifen. Ich werde da morgen bzw. am Sonntag mit weitermachen.

Danke erstmal und hoffentlich fährt sie Sonntag vom Hof!

Ich halte Euch auf dem Laufenden.

Gunnar
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Re: Die lieben Bremsen

Beitragvon schrat » 19.06.2009, 13:56

g-k hat geschrieben:Hallo zusammen,

ich bin schwer begeistert über dese rege Diskussion und die vielen Tipps!

Gunnar


so sind sie eben, die 319er Fahrer....... 8)

Ein erfolgeiches Absägen und gute Fahrt wünscht
Frank

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Re: Die lieben Bremsen

Beitragvon Elo » 19.06.2009, 14:18

Bei mir ging der Hebel von der Handbremsbetätigung an der fahrerseitigen Ankerplatte nicht ganz von alleine zurück, daher hat der Bremsbelag leicht geschliffen.
Wenn ich ihn mit der Hand zurückgestellt habe war die Bremse frei. Ich habe mir dann eine Rückholfeder montiert, seitdem schleift da nix mehr.
Gruß
Michael
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g-k
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Das gute Ende vom Lied

Beitragvon g-k » 20.06.2009, 19:44

So,

es ist geschafft, endlich!
Dank tatkräftiger Unterstützung vom Forum, Reinhard am Telefon und Olli und Thomas vor Ort hat meine Feuerwehr vor einer Stunde den Hof verlassen und ist erstmal ein bisschen probegefahren, Montag geht es noch auf den Prüfstand. Bisher macht es einen guten Eindruck, läuft gut, bremst Hand wie Fuß und wird auch nicht warm.

Ihr seid sicher gespannt, wie es lief:
Grund war am Ende, dass die Beläge ordentlich zu dick waren, je nach Kleberdicke zwischen 7 - 7,5mm, eingebaut hab ich sie jetzt mit 6mm rundrum. Außerdem hat das Handbremsgestänge die Backen zu weit auseinander gehalten, was zwar eigentlich nicht sein soll, aber zumindest hat das Kürzen desselben um 2-3mm den gewünschten Erfolg gebracht, die Radbremszylinder konnten nun komplett kontrahiert werden.
Nun zu den Belägen: Was meine Erfahrung mit den Belägen jetzt angeht kann ich nur jedem mit einem Trommeldurchmesser von 261mm oder weniger empfehlen, die Beläge vom Reinhard mit seiner Supermaschine gleich auf 6 - 6,5mm runterschleifen zu lassen, da spart man sich 2-3 schweisstreibende Stunden im Dreck! Hab alle Beläge um ca. 1,5mm runtergeschliffen, das hat dann am Ende den Ausschlag gegeben, die hier weiter oben beschriebene Kreidemethode hat dann die Feinarbeit erledigt. Super Tipp! Alles in Allem hatte sich die ganze Angelegenheit in 6 Stunden erledigt. Puh.
Eine letzte Frage hätte ich allerdings noch: Im Handbuch steht was vom "vorgeschriebenen Drehmonent" fürs Anziehen der Nutmuttern. Wie handhabt ihr das, und wie habt ihr das Radlagerspiel einestellt?

So, ich denke das war's. Jetzt bin ich aber beruhigt.

Gunnar
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Re: Die lieben Bremsen

Beitragvon schrat » 20.06.2009, 22:02

Hi Gunnar, schön das alles am Ende geklappt hat,

man kann sich auch 6 Stunden mit anderem Quatsch beschäftigen, wie ich heute: 4x Anlasser aus und eingebaut, diesen zwischendurch 2x zerlegt, Magnetschalter gewechselt, nur um am Ende festzustellen, daß der Starterzugschalter nen Wackelkontakt hat. :evil: :twisted: .....kacke, aber immer noch besser als fernsehgucken, und geregnet hats auch nicht...... :wink:
Die Radlager ziehe ich fest bis das Rad anfängt, schwerer zu drehen, und löse dann eine knappe halbe Umdrehung. Die Radmuttern ziehe ich mit 50cm Stange kräftig von Hand. Den Normwert kenne ich nicht.

Gute Fahrt und paß beim ersten Fahren auf, ob die Trommeln nicht heiß werden...
Frank


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