1. Problem: Anlasserflansch abgebrochen
Die Anlassergehäuse haben die unangenehme Eigenschaft, an den Befestigungslöchern abzubrechen, wenn man sie ungleichmäßig oder zu fest anzieht (oder auch wenn sie einfach nur Lust dazu haben). Da es sich um Gußteile handelt, können sie nicht dauerhaft zuverlässig wieder angeschweißt werden.
Die Anlassergehäuse für die 319er unterscheiden sich von den PKW Varianten teilweise in der Stellung und dem Abstand der Befestigungslöcher. Ersatzbeschaffung ist meiner Erfahrung nach z.T. schwierig.
Reparatur ist ohne spezielle Ersatzteile folgendermaßen möglich
1. abgebrochenes Ohr wieder anschweißen (falls vorhanden, es geht aber auch ohne dieses!)
2. Herstellung eines Korsetts aus zwei M12 Muttern und zwei Stücken passend gebogenem 8-10mm Rundstahl, welches eng um den Flansch herumgelegt und zusammengeschweißt wird.
Hat der Anlasser Verstärkungsstege, diese etwas einkerben, damit das Korsett gut anliegt.
Beim Schweißen darauf achten, daß die Muttern gut auf die Löcher passen (am besten anschrauben) und das nichts direkt am Anlasser festgeschweißt wird.
Anlasser kann nun mit etwas längeren M12er Schrauben bequem festgeschraubt werden.
2. Problem: Kein passender 319er Anlasser vorhanden
Der originale OM621er Dieselanlasser in der 319er Version ist relativ selten, die PKW Version aus Heckflosse oder Ponton ist leicht zu bekommen.
Der Unterschied besteht in der Position der Flanschlöcher, welche beim PKW genau gegenüberliegen und mit der Anlasserachse eine Flucht bilden. Beim 319er ist das untere Loch etwas versetzt, Löcher und Anlasserachse bilden ein Dreieck.
Umbau ist problemlos möglich, indem man das untere Ohr absägt, verschoben wieder anschweißt (hat mir der W. Ufert erklärt) und dann wie beschrieben das Korsett anlegt. Hier ein paar erläuternden Fotos dazu:
1. in den Keller gehen und funktionierenden PKW Anlasser aussuchen
2. So sieht die Einbaustelle in der 319er Dieselversion aus: Stahlplatte mit asymmetrischen Flanschlöchern, und zugehöriges Alu-Zwischenstück
3. Zum Vergleich links die Flanschplatte der 319er Benzinerversion: Stahlplatte mit symmetrischen Flanschlöchern. Paßt aber nur für die kleineren Benzineranlasser oder die Löcher müssen versetzt werden.
4. Unteres Auge absägen...
5. ... um 180 Grad drehen und mit dem Zwischenstück als Schablone anschrauben und festschweißen
6. So sieht es aus, wenns inkl. Korsett fertig ist
Die ganze Prozedur dauert ca. 2 Stunden inkl. Ein/Ausbau. Funktioniert ganz prima (danke Wolfram)
Frank
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